Große Weine aus der Wachau und Württemberg - Jahrgangspräsentation VDP.Württemberg 09.09.2013

Zur alljährlichen Präsentation der VDP-Winzer aus dem Anbaugebiet Württemberg wurden dieses Jahr Winzer der Vinea Wachau geladen. Neben den aktuellen Großen Gewächsen konnten somit auch die Smaragde, sozusagen das Pendant der Vinea Wachau, verkostet werden. Zudem zeigten die Winzer auch zahlreiche Weine aus ihrem restlichen Portfolio. Im Gegensatz zur ProWein haben nun auch immer mehr VDP-Betriebe das neue Klassifikationsmodell des VDP umgesetzt. Zumeist beschränkt man sich auf Gutsweine, Erste Lagen und Große Gewächse. Ortsweine findet man eher selten.

Bei den Rotweinen trifft man traditionell die größte Dichte an Topweinen beim Lemberger an. Bei den Großen Gewächsen ragen hier besonders die Weine von Fürst Hohenlohe, Haidle und Dautel heraus. Ebenbürtig sind hier auch zwei Weine aus der vermeintlich zweiten Reihe zu nennen, die beeindruckender als viele GGs sind: Ernst Combé 2009 von Wachtstetter und Simonroth 2011 von Schnaitmann. Beim Spätburgunder ist die Luft etwas dünner, jedoch scheint hier Fellbach das Epizentrum zu sein, da der Fellbacher Lämmler 2010 von Heid und das 2011er GG Bergmandel von Schnaitmann hier großes Pinot-Kino zeigen. Bei den Cuvées haben Fürst Hohenlohe und Dautel die Nase vorn, bei den internationalen Rebsorten sind der Zweigelt HADES von Ellwanger und der Merlot Große Reserve von Aldinger hervorzuheben.

Bei den Weißweinen ist die Spitze traditionell nicht so breit aufgestellt wie bei den Rotweinen. Leider fehlt auch ein Gebietsprofil, vor allem beim Riesling. Hier ist die Aufnahme von Jochen Beurer in den VDP als Glücksfall zu bezeichnen. Er zeigt, wie man dem Riesling und seiner Herkunft ein wiedererkennbares Profil geben kann. Er präsentiert die beeindruckendsten Rieslinge weit und breit. Dahinter reihen sich dann weitere Gewächse ein: der Besigheimer Wurmberg von Dautel, der Stettener Pulvermächer von Heid und der Riesling Alte Reben von Kistenmacher-Hengerer. Bei den weißen Burgundern trifft man in der Spitze auf eine größere Breite. Zeigen doch Haidle, Aldinger, Dautel und Wachtstetter tolle Qualitäten, die sich auch bundesweit messen lassen können. Dies kann man sicher auch beim Sauvignon Blanc, der in aller Munde ist, da er everybody's darling ist. Aber das ist m.E. keine Rebsorte, um ein regionales Profil mit Herkunftscharakter zu schaffen, da bei dieser Rebsorte die Geschmacksprofile zu weit auseinander gehen. Sauvignon erlebt momentan den Hype, den Chardonnay und Cabernet Sauvignon hinter sich haben, daher explodieren bundesweit die Anbauflächen und Preise. Sauvignon erfreut somit hauptsächlich die Steuerberater. Die weitere Entwicklung ist abzuwarten.

Die Weißweine aus der Wachau bilden eine perfekte Ergänzung zu den Kollektionen der VDP-Betriebe im Ländle. So konnte man hier Weißweine auf Weltklasse-Niveau verkosten. Allen voran ist hier der Riesling Steinertal vom Tegernseerhof zu nennen, der ein Traum von einem Riesling ist, ein Chamäleon, das immer wieder aufs Neue fasziniert. Der stärkste Wein auf der ganzen Veranstaltung! Dahinter folgen ihm aus eigenem Hause der Smaragd Kellerberg und der Smaragd Schütt von Knoll. Der überragende Grüne Veltliner kommt von Knoll und ist die Vinothekfüllung, das Flaggschiff des Betriebes. Zudem ist bei dieser Rebsorte der Smaragd Honivogel von Hirtzberger zu beachten. Beide Weine zeigen ein beachtliches Zukunkftspotenzial. Abseits von Riesling und Veltliner gibt es noch Nischen, die durchaus beachtenswert sind. Besonders der Gemischte Satz Weissenkirchner Zwerithaler vom Tegernseerhof stellt einen facettenreichen Essensbegleiter dar, ebenso der Weißburgunder Smaragd Hochrain von Jamek.