Blaufränkisch Reisbühel 2006, Weingut Leberl, Burgenland (Österreich)

Eine meiner Entdeckungen in diesem Jahr ist das Weingut Leberl aus Großhöflein am Leithaberg. Alexander Leberl stellte bereits auf der diesjährigen ProWein eine sehr homogene Gesamtkollektion vor. Bei meinem Urlaub am Neusiedler See habe ich Alexander dann vor Ort im Weingut besucht. Die aktuelle Rotweinkollektion ist sehr beeindruckend und muss im Preis-/Leistungsvergleich in Österreich keinen Vergleich scheuen. Nachdem wir über gereifte Jahrgänge philosophiert hatten, bekam ich vor der Abfahrt noch eine Flasche Blaufränkisch (Lemberger) vom Reisbühel aus 2006 als Souvenir aus der Schatzkammer überreicht. Die Reben für diesen Tropfen stammen aus einer Rebanlage, die 14-35 Jahre alt ist. Die Trauben konnten Anfang Oktober per Hand gelesen werden. Der Ertrag lag bei nur 28 hl/ha. Das hat Grand-Cru-Niveau! Der Ausbau erfolgte für 12 Monate in ein- und zweijährigen Barriques. Die Flaschenreife hat dann ihr übriges getan und diesen Wein mit einem tollen Bouquet nach Waldbeeren ausgestattet. Dunkles Rubinrot legt sich förmlich ins Glas. Im Abgang finden sich leichte Schokotöne, die aber nicht aufdringlich sind. Die Würze ist sehr elegant und wird mit dem typischen "Pfefferl" begleitet. So muss ein Lemberger schmecken! Nicht aufdringlich sondern von einer burgundischen Eleganz. Dazu kann man die klassische Rindfleischküche genießen (Gulasch, Rinderbraten, Rouladen). Aktuell ist der Jahrgang 2010 für 12 EUR ab Hof zu haben. Das ist sehr viel Wein fürs Geld! Diesem sollte man dann einfach ein paar Jahre Reife im Keller gönnen, damit der Blaufränkische sein ganzes Spektrum zeigen kann. Es lohnt sich!

 

Meine Wertung: 91 Punkte (04.12.2012)